Schutz vor Überfällen und Diebstahl

Ein wahrer Reisealbtraum ist, wenn man aus heiterem Himmel irgendwo in Afrika seiner Wertsachen entledigt wird. Das Risiko in Afrika ausgeraubt zu werden ist real, aber nicht viel grösser als in vielen europäischen Ländern. Die meisten Geschichten von Diebstählen die mir zu Ohren gekommen sind, geschahen meistens auf der Heimfahrt auf italienischen Raststätten oder in grösseren Toursitischen Zentren, also Orten an denen man sich eher sicherer fühlt.

Um das Risiko so klein wie möglich zu halten, sollte man neben einfachen Dingen wie das Abschliessen des Fahrzeugs (auch während der Fahrt!) auch andere Ratschläge befolgen:

  • 1. Wirf nicht mit Geld um dich.
  • 2. Trage keinen Schmuck.
  • 3. Trage das meiste Geld und die wichtigsten Papiere irgendwo am Körper unter der Kleidung.
  • 4. Nimm ein Portemonnaie mit ein wenig Geld und alten Karten in der Hosentasche.
  • 5. Lasse niemand deine genaue Route sowie deinen nächsten Ort zum Übernachten wissen.
  • 6. Bereite dich auf den Fall der Fälle vor.
  • 7. Strahle deinem Überfall mit einem Lächeln entgegen.

Inhaltsverzeichnis

1. und 2.

Wenn man nicht mit unserem westlichen Reichtum prahlt, hat man schonmal viel weniger zu befürchten. Die meisten Menschen in Afrika sind wirklich nett und gastfreundlich. Auf jeden Fall nicht weniger als hier in Europa. Viele Leute können sich auch nicht wirklich vorstellen, wie viel Geld du wirklich besitzt und was sie mit diesem Geld überhaupt anfangen sollen. Wenn man mit normaler Kleidung umherzieht und bescheiden lebst, kommt man für die meisten Kriminellen nicht als Ziel infrage.

3. und 4.

Trage deine wichtigsten Papiere und Geld immer versteckt und nimm eine “falsches” Portemonnaie in die Hosentasche. Wird man doch einmal mit Nachdruck nach den Wertsachen gefragt, übergibt man das falsche Portemonnaie mit ein wenig Geld und alten Karten. Der Dieb denkt, dass er Erfolg hat und wir können den Verlust verschmerzen. So sind beide mehr oder weniger zufrieden und man hat nicht um seine Gesundheit zu fürchten.

5.

Lässt du dir Mal von einem Einheimischen einen Ort zum Übernachten zeigen, warte bis er wieder seines Weges geht, fahre noch einige hundert Meter und schlage dort dein Lager auf. So bist du wirklich sicher, dass wenner er nicht seinen Freunden Bescheid gibt und diese vielleicht nach einigen Bier auf die Idee kommen, dich in der Nacht aufzusuchen. Natürlich ist das ein sehr unrealistisches Szenario, jedoch schläft man trotzdem ein wenig besser.

Das gilt auch wenn man Mal mit Einheimischen ins Gespräch kommt: Natürlich kannst du über deine Reise und Pläne sprechen, behalte jedoch die Details für dich. So geraten deine nächsten Aufenthaltsorte nicht in falsche Hände. Dies ist vor allem wichtig in Anbetracht krimineller Energie mit politischem Hintergrund.

6.

Es kann passieren. Manchmal hat man Pech, manchmal ist man unvorsichtig. Mache von allem Wichtigem eine Kopie, nimm mehrere Kreditkarten mit und verstecke deine Sachen so gut es geht. Verstau dein ganzes Geld nicht an einem Ort, sondern verteile es in mehrere gute Verstecke. Wird man wirklich mal bedroht und die Gefahr ist realistisch, stelle deine Gesundheit über alles Andere. Geld und Wertsachen sind ersetzbar und irgendwie findet man immer den Heimweg. Die meisten fatalen Überfälle passieren wenn man denkt, dass man sich doch noch irgendwie wehren kann. Kriminelle wollen nur in den wenigsten Fällen deiner Gesundheit Schaden zufügen, sie wollen nur dein Geld und deine Wertsachen.

7.

“Warum soll ich lächeln? Das ist der dümmste Tipp den ich je gehört habe.” Einerseits ist das ein Reiseerlebnis, das man viele Male erzählen kann. Aber viel wichtiger: Viele Kriminelle gehen nicht professionell vor und sehen nur eine Gelegenheit aus ihrer Armut zu entkommen. Aus eigener Erfahrung und Erfahrung anderer Reisenden weiss ich, dass Humor und ein Lächeln Kriminelle von ihrem Vorhaben abhalten können.

Wie denn das? Eine lustige Anmerkung kann eine Situation entspannen und viele Diebe wissen nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Wie gesagt, viele gehen nicht professionell vor und sind schnell überfordert. Vielleicht empfinden sie auch Empathie. Man zeigt so auch keine Angst und wird nicht mehr als einfache Beute angesehen. Aber ein Lächeln zeigt auch, dass von dir keine Bedrohung aus geht.

Aber schlussendlich habe ich keine Ahnung warum das genau funktioniert. Mir ist jedoch genau das in Südafrika passiert. Plötzlich wurde ich mitten in der Nacht an einer Tankstelle nach meinem Geld “gefragt”. Aus purer Verzweiflung und Unverständnis begann ich lauthals zu lachen und zu reklamieren, dass mir genau das noch gefehlt hat. Plötzlich muss mein Gegenüber ebenfalls lächeln und wir wussten beide nicht wie es jetzt weiter geht. Schlussendlich hat sich die ganze Situation entspannt, wir tauschten uns noch ein wenig aus und zogen dann weiter.

Ich bin nicht der Erste, dem das passiert ist. Obwohl es sich unglaubwürdig anhört, hat man im schlimmsten Fall nichts zu verlieren. Wenn es nicht funktioniert, geht die Situation weiter wie sie begonnen hat . Niemand greift dich wegen einem Lächeln körperlich an.