Material

Plötzlich steckt man bis zur Achse im Sand, man verliert den Tankdeckel oder man hat einen Fieberanfall. Mit potenziellen Problemen könnte man Bücher füllen. Darum ist es notwendig sich auf so viel wie möglich vorzubereiten. Ersatzteile, Werkzeuge, Medikamente oder Fachwissen ist manchmal schwierig im afrikanischen Busch zu finden. Neben Dinge fürs Überleben braucht man auch einige Dinge, um seine Freizeit zu verbringen.

Man kann nie alle Punkte berücksichtigen, auch sind Platz und Finanzen meistens beschränkt. Verbringt man jedoch nur einige Wochen auf den Strassen Afrikas, merkt man schnell was man braucht und was man eher zu Hausen lassen sollte. Hier Liste ich die wichtigsten Dinge mit kurzen Kommentaren auf, die ich eingepackt habe.

Schlamm, Wasser oder Sand. Nicht immer ist man konzentriert und das Fahrzeug steckt fest. Was nun?

  • eine Schaufel ist ein Kamerad für alle Fälle, ob Sand oder Schlamm, eine Schaufel ist meist das wichtigste Hilfsmittel für verzwickte Situationen.
  • Sandbleche geben Halt in tiefem Sand oder können als behelfsmässige Brücke verwendet werden.
  • ein Wagenheber ist überlebenswichtig. Schon mal ein platten Reifen ohne gewechselt?
    • High-Jack: Kann in vielen Situationen behilflich sein. Kann jedoch Gesundheit und Fahrzeug beschädigen. Habe ich aber zu Hause gelassen, vor allem das Gewicht und die Grösse ist ein Nachteil.
    • Air-Jack: Statt den High-Jack, habe ich mich für dieses aufblasbare Kissen entschieden. Weniger schwer und besser verstaubar, sowie die kleinen Ansprüche an den Untergrund haben mich dazu veranlasst dieses Hilfsmittel einzupacken.
    • Hydraulischer Wagenheber: Ist bei mir auch dabei. Reifen muss ich ja immer noch irgendwie wechseln.
  • Kinetisches Abschleppseil als letzte Option. Steckt man im Schlamm und alles Schaufeln hilft nichts, mit diesem Seil (und einem anderen Fahrzeug) kann man mit Schwung das Auto befreien.
  • Kompressor wird oft gebraucht. Ob ein elektrischer Kompressor oder manuelle Fusspumpe, Reifendruck sollte man immer am Untergrund anpassen und man kann so die Schaufel oftmals im Auto lassen.
  • ein Reifen-Reparier Set hilft wenn man wieder mal einen Nagel oder Dorne übersehen hat. So kann man auch im Busch einen Reifen reparieren ohne das Rad abzunehmen.

Werkzeug

Alles kann man nicht mitnehmen, aber die meisten Werkzeuge brauchen weder viel Platz noch Kosten sie die Welt. Viele Probleme kann man mit dem richtigen Werkzeug im Alleingang bewältigen. Auch sind Afrikanische Werkstätten nicht immer so ausgestattet wie der Mechaniker in der Heimat.

  • Machete: Das Survival-Tool schlechthin.
  • Schweizer Taschenmesser
  • ein Werkzeugkoffer mit Rätsche und Rätschensatz, Auswahl an Schraubenziehern, Zangen, Sechskant-Schlüsseln, Engländern, etc. sollte Teil jeder Ausrüstung für solche Unternehmungen sein.
  • ein Drehmomentschlüssel benötigt man um Schrauben mit Mass anzuziehen.
  • mit einer Eisensäge und Schweissstäben kann man sich selber ein Ersatzteil zusammenbasteln.
  • mit einem Messgerät für den Reifendruck passt man den Druck der Reifen den Untergrund an.
  • Feilen, Hammer, Schleifpaper, Drahtbürste und Schraubzwinge sind wichtige Hilfsmittel.
  • Reifen-Montiereisen werden benötigt um einen beschädigten Reifen vom Felgen zu lösen.
  • Starthilfekabel
  • Spannungsprüfer helfen bei elektrischen Problemen.
  • mit einem Scheidetrichter schont man den Kraftstofffilter. Angesichts der schlechten Dieselqualität in weiten Teilen Afrikas, kann man so grössere Verunreinigungen schon beim Tanken vermeiden.
  • Leime, Kleber, Klebeband, Duct Tape, Schmiermittel, Fettpresse, …

Diese Liste kann nach persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Normalerweise braucht man sowieso das Werkzeug, dass man zu Hause gelassen hat.

Ersatzteile

Es ist sehr schwierig die richtige Wahl bei den Ersatzteilen zu treffen. Wie steht es mit der Ersatzteilversorgung? Wie gängig ist meine Automarke? Wie ist der Zustand meines Fahrzeugs? Fragen über Fragen. Diese Auswahl gleicht eher einer Lotterie, doch sollte man einige Teile unbedingt einpacken. Auch kann man Teile in Werkstätten oder mit anderen Reisenden tauschen.

  • Keilriemen, Zahnriemen sind günstig, brauchen wenig Platz und werden oftmals benötigt – unbedingt einpacken.
  • Kraftstoff-, Öl- und Luftfilter sind überlebenswichtig. Diese müssen in kürzeren Intervallen ausgewechselt werden als auf europäischen Strassen und können so einem Ausfall anderer Teile entgegenwirken.
  • Ersatzreifen und Ersatzfelgen braucht man immer. IMMER.
  • Kraftstoffschläuche helfen wenn auch das Klebeband nichts mehr bringt.
  • Sicherungen
  • Schlauch-Schellen
  • eine Wasserpumpepumpe, sowie ein Kühlmittelthermostat nehme ich ebenfalls mit.
  • Einspritzdüsen
  • Glühkerzen
  • Spurstangenkopf
  • Radlager für die Vorderräder werden stark belastet und können schon mal ausfallen.
  • eine Auswahl von Dichtungen, Schrauben und Muttern
  • Motor- und Getriebeöl

Auch in Afrika gibt es Ersatzteile und afrikanische Mechaniker können unter den schwierigsten Verhältnissen ein Auto zum Laufen bringen. Darum nimmt man vor allem Ersatzteile mit, die bei einem Ausfall fernab von Zivilisation ein Auto zum Weiterfahren verhelfen. Auch wenn man sich nur knapp im Schritttempo ins nächste Dorf retten kann. Man kann auch ohne Federung einige Kilometer fahren, jedoch wird es mit verstopften Einspritzdüsen um einiges schwieriger.

Medikamente

Dieses Thema kann nicht nur zwischen einem Heimflug oder Weiterfahrt entscheiden, sondern es steht einiges mehr auf dem Spiel. Natürlich vermeidet man Schäden an Gesundheit am Besten mit guter Planung und Einhaltung von einfachen Routinen wie Hände waschen oder langer Kleidung während den Abendstunden. Vorbeugen ist besser als eine Behandlung! Jedoch lässt sich nicht alles vermeiden und man kann ja auch mal Pech haben. Ich rate stark einen Arzt zur Beratung beizuziehen.

  • Erste-Hilfe Notfallset sollte man auf jeden Fall dabei haben. Lieber ein Bisschen mehr als weniger:
    • Verband-, Desinfektionsmaterial
    • Sterile Spritzen, Skalpell: Um Infektionen oder auch schwerere Krankheiten zu vermeiden, kann man auf eine Nummer sicher gehen und sich mit dem eigenen Material verarzten lassen. Sterile Spritzen sind nicht überall einfach zu besorgen.
    • Fiebermesser um sicher zu gehen ob man überhaupt Fieber hat und wenn ja, um wieviel Grad es sich handelt.
    • Nadel und Faden
  • Antibiotika
  • Moskito-Netz: Wichtigste Malaria-Prophylaxe überhaupt. Unbedingt mitnehmen!
  • Malaria-Prophylaxe ist für mich ebenfalls ein wichtiger Bestandteil meiner Ausrüstung. Für manche sind die Nebenwirkungen zu stark und sollten die Einnahme dieses starken Medikaments lieber lassen. Das Risiko und die Folgen von Malaria sind aber zu gross um dieses Medikament ausser Acht zu lassen.
  • Malarianotfalltherapie sollte ebenfalls nicht fehlen. Prophylaxe schützt nicht 100% und im Falle einer Malariainfektion sollte man mit dem Notfallmedikament noch einige Tage ohne Arzt überstehen können.
  • Mit Kernseife kann man Bisswunden von Tieren auswaschen um sich vor Tollwut zu schützen.
  • Wundheilmittel für kleinere Wunden.
  • Mittel gegen Durchfall/Verstopfung, Augenentzündung, Grippe, Fieber, Übelkeit, Zahnleiden, Hautinfektionen, etc.

Kleidung

Nimm nicht deinen ganzen Kleiderschrank mit. Meistens nimmt man hier zu viel mit und lässt das meiste verstaut. Das Klima in Afrika ist sehr vielseitig. Das erste Mal in Afrika wurde ich ziemlich von der nächtlichen Kälte überrascht. Weiter Punkte sind: Gutes Schuhwerk ist Gold wert, lieber Schichten als für jede Wetterlage eine Jacke einzupacken und Kleidung ist auch in Afrika erhältlich.

  • Hohe Wanderschuhe für Ausflüge in den Dschungel oder in die Berge.
  • Sandalen oder Flip-Flops werden wahrscheinlich am meisten getragen.
  • Leichte Trekkingschuhe für den Alltag im Busch.
  • Gummistiefel wenn es der Platz erlaubt. Machen das Ausgraben von Fahrzeug im Schlamm und Flussüberquerungen ein Bisschen erträglicher.
  • Mehrere Fleece-Jacken, die man auch übereinander anziehen kann.
  • Regenjacke und -hose sind selbsterklärend.
  • Leichte Hosen, da man vielmals mit langen Hosen unterwegs sein wird.
  • Hemd und Jeans dass man sich auch mal ein Bisschen herausputzen kann. Kann auf Botschaften sehr hilfreich sein.
  • Sonnenbrille
  • Hut
  • Unterhosen, Socken, T-Shirts, Pullover, etc.

Elektronik

  • Kühlschrank: Ein Luxusgerät das viel Platz und Strom benötigt. Wollte ich jedoch nicht missen.
  • Laptop
  • Smartphone
  • Kamera: Da ich ein begeisterter Hobbyfotograf bin, hab ich recht viel Kamera-Ausrüstung eingepackt.
    • Canon 6D Mark I: Eine Vollformatkamera für Aufnahmen von Landschaften und Menschen.
    • Canon 80D: Eine Kleinformatkamera für Aufnahmen von Tieren in freier Wildbahn.
    • Canon EF100-400/4.5-5.6L ISII: Für ein grösseres Objektiv habe ich leider keinen Platz und vor allem kein Geld mehr übrig.
    • CANON EF STM 50 mm f/1.8: Ein sehr kostengünstiges Objektiv. Aber eines meiner absoluten Lieblinge. Super scharfe Bilder mit wunderschönem Bokeh-Effekt.
    • CANON EF 10-40 mm f/4,0L USM: Weitwinkelobjektiv für Landschaften.
    • Stativ
    • Ersatzakkus
    • Speicherkarten
    • GoPro mit Saugnapf: Um auch einige schöne Bilder von der Fahrt mit Nachhause zu nehmen.
  • Navigationsgerät fürs Auto
  • GPS Sender: Um meine Familie und Freunde wissen zu lassen dass ich noch lebe, auch wenn sie mal einige Tage nichts von mir per Telefon oder Internet gehört haben.
  • Taschen- und Stirnlampe
  • Externe Festplatte

Camping, Kochen und Waschen

  • kleine Auswahl an Pfannen und Töpfen: Bratpfanne und zwei Kochtöpfe in unterschiedlichen Grössen.
  • ORIGO-Spirituskocher: Platzsparendes Kochgerät angetrieben mit Brennspiritus.
  • Ess-, Grill und Kochbesteck
  • Kleiner Gaskocher
  • Camping-Grillrost
  • Teekessel
  • Faltbarer Abwascheimer mit Bürste und Schwamm
  • Wasserdichter Seesack als tragbare Waschmaschine.
  • Campinggeschirr
  • Schlafsack und Kissen
  • Campingstühle und kleiner Rolltisch
  • Hängematte
  • Biletti Kaffekanne
  • Petromax Feuertopf: Zaubert unglaublich gute Gierichte direkt vom Feuer.
  • Wäscheleine

Sicherheit

  • Zwei Warndreiecke: Wird in vielen Afrikanischen Ländern gefordert. Obwohl Einheimische nur selten solche besitzen, vermeidet man so als Tourist unnötige Bussgelder.
  • Feuerlöscher: Genau wie mit den Warndreiecken.
  • Leuchtwesten: Selbes Spiel.
  • Vorhängeschlösser

Allerlei Nützliches

  • eine Sprühdose/Konservendose mit Geheimversteck
  • Kompass
  • Feldstecher
  • Gesellschafts- und Kartenspiele
  • Gürteltasche für unter die Kleidung
  • Portemonnaie zur Ablenkung