Seit dem 8. März bin ich jetzt schon auf Achse, die ersten Kilometer meiner Reise sind schon Geschichte. Die Zeit verging wie im Flug und schon bin ich auf dem Weg Marokko zu verlassen. Meine Webseite blieb leider ein wenig auf der Strecke, ich verbrachte meine ersten Wochen meiner Reise damit, mich an meinen neuen Lebensstil zu gewöhnen und meinen Rhythmus zu finden. Nun ist es aber so weit, ich schreibe meinen ersten Eintrag!
Auf und Davon
Vor meiner Abfahrt war die Liste mit Erledigungen noch ellenlang. Packen stellte sich als schwieriger heraus als geahnt. Viele Dinge mussten mehere Male ein- und wieder ausgeräumt werden, um auch ja keinen Platz zu verschwenden. Auch fehlten mir noch einige Kleinigkeiten der Ausrüstung, was mir noch einige Fahrten ins Bauhaus beschert. Der Teufel liegt halt immernoch im Detail. Als alles verstaut und erledigt (fast) war, hiess es jetzt Abschied nehmen. Das einte oder andere Tränchen konnte ich mir nicht verkneifen, der Abschied von Familie und Freunden für so eine lange Zeit, fiel mir schwer. Der Sprung ins Ungewisse war dagegen ein Kinderspiel.
Über meine ersten Kilometer kann ich eigentlich nicht viel sagen. Um mein Budget und Zeit so gut wie möglich auszunutzen, wollte ich Europa so schnell wie möglich verlassen. Das hiess viele Kilometer auf und einige Nächte neben der Autobahn. Nach drei langen Tagen kam ich schon in der spanischen Hafenstadt Almerìa an. Dort konnte ich das erste Mal so richtig Durchatmen und ein bisschen die Sonne geniessen. Ich merkte auch schnell, dass ich eigentlich kein Wort Spanisch konnte, was mir die Organisation vieler Dinge erschwerte. Das Ticket für die Fähre nach Nador war jedoch schnell erledigt. Alle Angestellten am Schalter waren Marokkaner und sprachen französisch. Endlich konnte ich mein eingerostetes französisch Gestammel auspacken. Beim drei Stunden verspäteten Einbooten brach jedoch afrikanisches Chaos vom Feinsten aus. Gehupe, Gedränge und ich mittendrin. Als ich auf dem Boot einparken wollte, wurde mein Ticket zum ersten Mal kontrolliert: Falsches Schiff, dieses hatte Algerien als Ziel. Das war knapp. Eine Stunde später war ich auf dem richtigen Boot und trank Kaffee mit meinen ersten Bekanntschaften, während die Fähre ins Mittelmeer aufbrach.
Endlich Afrika!
Es war soweit, ich konnte Marokko vom Fenster schon am Horizont hervorspähen sehen. Doch zuerst noch ausbooten und stempeln. Den ersten Stempel wurde im Schiff verteilt. Ordnung scheint es keine zu geben, nur Gedränge und Gebrülle. Als ich nach einiger Zeit dank Hilfe von Einheimischen ein System im Menschenauflauf erkannte, musste ich nur noch stundenlang anstehen um meinen Stempel zu bekommen. Als dann mein Fahrzeug aus dem Bauch des Schiffes zurück aufs Land rollte, war es Zeit für einen bürokratischen Orientierungslauf. Von einem Häuschen zum Anderen, anstehen, merken dass ich an der falschen Stelle bin, zum nächsten Häuschen, Fragebogen ausfüllen, und so weiter. Nach zwei Stunden war es dann vollbracht, ich hatte jetzt offiziell Europa verlassen!
Nun hatte ich die ersten 2000 Kilometer ohne Probleme gemeistert. Ich konnte mich jetzt auf eine Reise freuen, die ich wahrscheinlich kein zweites Mal erleben werde.